Lohndifferenz zwischen Mann und Frau
Morgen, Donnerstag, findet schweizweit der Frauenstreik statt. Ein Grund für die Teilnahme ist die Lohndifferenz zwischen Mann und Frau. Ganz besonders betroffen ist die Gastronomiebranche. Weibliche Mitarbeitende verdienen dort durchschnittlich 407 Franken weniger pro Monat als ihre männlichen Kollegen. Davon sind 80%, also rund 327 Franken, nicht erklärbar. (QUELLE: HGZ vom 5. Juni 2019)
In der Gesamtwirtschaft beträgt die mittlere Lohndifferenz zwischen Mann und Frau 17.4%. Mehr als die Hälfte, nämlich 56% sind erklärbar. Auffällig sind auch die regionalen Unterschiede in der Schweiz. Die Kantone Waadt, Genf und Wallis weisen sowohl in der durchschnittlichen, als auch in der erklärten Lohndifferenz die tiefsten Werte auf. Dies gilt für den öffentlichen und den privaten Sektor. Jérôme Cosandey, Romandie-Direktor von Avenir Suisse, erklärt sich dieses Resultat damit, dass arbeitende Mütter in der Westschweiz gesellschaftlich breiter akzeptiert seinen, als in der Deutschschweiz. Dies wirkt sich entsprechend auf ihre berufliche Laufbahn aus. Christophe Reymond, Direktor der Arbeitgeber-Vereinigung Centre Patronal, meint zudem, dass die Kantone Waadt und Genf in arbeitsrechtlichen Aspekten stark von Frankreich und internationalen Unternehmen mit moderner Firmenkultur beeinflusst werden.
Für die kommende Lohnrunde 2020 wird es spannend, zu beobachten, ob und wie sich der Frauenstreik auf die Löhne auswirkt.