Lohntendenzen Hauptprognose 2016 mit 0,74 Prozent Lohnerhöhung
Industrie plant in 2016 Lohnerhöhungen von 0,58 Prozent, Dienstleistungsbranche im Mittel um 0,86 Prozent, im Gesamtmittel 0,74 Prozent.
Gemäss den Ergebnissen der Lohntendenzen Hauptprognose 2016 werden die Löhne in 2016 um insgesamt 0,74 Prozent erhöht. Die Erhebung ist mit der Teilnahme von 321 Unternehmen erfolgreich abgeschlossen worden. 41 Prozent der teilnehmenden Unternehmen stammen aus Industrie und Gewerbe, knapp 59 Prozent aus dem Dienstleistungssektor und ein halbes Prozent aus dem Sektor Urproduktion. 16,8 (August: 7,2) Prozent der Angaben waren definitiv.
Gesamthaft sollen die Löhne in 2016 um 0,74 Prozent steigen, im Industriesektor um 0,58 und im Dienstleistungssektor um 0,86 Prozent. Nur noch 13,4 (August: 23) Prozent planen generelle Erhöhungen, 69,5 (August: 94) Prozent individuelle Erhöhungen.
Die individuellen Erhöhungen haben gegenüber August weiter zugelegt: 39,2 (32) Prozent sehen eine Erhöhung von >0% bis 0,5%, 26 (28) Prozent eine solche von >0,5%-1%. Gesamthaft überlegen sich 19,7 (18) Prozent Erhöhungen um 0%, 33,2 (32) Prozent Erhöhungen von >0%-0.5% und weiterhin 30 Prozent Erhöhungen von >0,5%-1%.
Im industriellen Sektor haben sich mit 42,5 (38) Prozent der Angaben die Pläne in Richtung >0%-0,5% verstärkt. Erhöhungen von 0% haben weiterhin 22 Prozent der Unternehmen gemeldet und auch der Anteil der >1%-1,5% ist mit neu 23,3 Prozent praktisch unverändert. Die höchsten Angaben erreichen in diesem Sektor gerade das Gesamtmittel von 0,74%, wobei Pharma und die Branche «Elektr./opt. Erzeugnisse» mit 0,74 bzw. 0,72 Prozent die Spitze ausmachen. Metallindustrie und Chemieindustrie bilden mit 0,5% und 0,47% bereits das untere Ende des Spielraums im industriellen Sektor.
Im Dienstleistungssektor ist der Anteil an Angaben um 0% um 2,4 auf 17,9 Prozent gestiegen. Ebenso die Kategorie >0,5%-1%, welche von 33 auf 34,5% gestiegen ist. Bei den Dienstleistungen ist die Informationstechnologie mit 1,5% an der Spitze, gefolgt vom Beratungssegment mit 1,02 Prozent. Viele Branchen liegen hier zwischen 0,8 bis 1 Prozent. Medien/Telekommunikation bildet von allen Branchen die Untergrenze mit 0,25 Prozent.
20 Prozent der Unternehmen, immer noch 8,5 Prozent weniger als vor einem Jahr, doch 2 Prozent mehr als im August gehen von einer Verbesserung der Geschäftsentwicklung im kommenden aus. 4 Prozent zugelegt auf neu 62 Prozent hat seit August der Anteil der Unternehmen, die keine Veränderung sehen. Von 24 (August) auf 18 Prozent gesunken ist der Anteil an Unternehmen, die von einer Verschlechterung im kommenden Jahr ausgehen. Über alles gesehen ist der Eindruck zwiespältig. Einerseits erscheint etwas Optimismus in den Angaben zur Geschäftsentwicklung. Andererseits verharren die Pläne zu Lohnerhöhungen weiterhin auf niedrigem Niveau. Solange die Teuerung so tief ist, kann es der Kostenfaktor Lohnerhöhung ebenso sein, ohne Arbeitnehmende real schlechter zu stellen.