Bundesrat warnt CS vor zu hohen Boni
In einem Interview mit der «Zentralschweiz am Sonntag» hat sich Bundesrat Johann Schneider-Ammann erstmals zu den aktuellen Geschehnissen rund um die CS und die Managerboni geäussert. Dabei warnt er die Credit Suisse und bezeichnet dermassen hohe Boni vor dem Hintergrund der milliardenschweren Busse als «eine Rücksichtslosigkeit, die sich früher oder später bei den sozialpartnerschaftlichen Auseinandersetzungen rächen wird». Auf die Frage, was er von den Boni der Topmanager bei der CS halte, antwortete er: «Ich habe in meiner Zeit als Industrieller und Swissmem-Präsident meinen Kollegen in der Economiesuisse beizubringen versucht, dass sie mit den Vergütungsexzessen eine Dummheit begehen, die nichts mit den Weltmarktverhältnissen zu tun hat».
Die CS ihrerseits reagierte bereits auf den Unmut, der sich über die Höhe der Vergütungen bemerkbar machte. Nachdem einflussreiche Stimmrechtsberater die Entschädigungen scharf kritisiert und den Aktionären die Ablehnung der Vergütungsanträge empfohlen hatten, krebste die Grossbank in der Nacht auf Karfreitag zurück und kündigte eine Boni-Reduktion von 40 Prozent an. Ob das genügt, will Schneider-Ammann den Aktionären überlassen. «Das werden wir in weniger als einer Woche wissen», sagte er auf eine entsprechende Frage. Die Generalversammlung findet am Freitag statt.
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