CS droht Ablehnung vom Vergütungsbericht

Morgen, dem 28. April 2017, hält die CS ihre GV ab, wobei jetzt schon feststeht, dass es einige Punkte gibt, die Potenzial für Konfrontationen bergen. Als besonders kritisch wird die Abstimmung zur Genehmigung vom Vergütungsbericht erachtet, wobei wichtige Aktionärsvertreter diesen ablehnen wollen. Dies ungeachtet dessen, dass eine Kürzung der Manager-Boni um 40% angekündigt wurde. Zudem besteht Kritik darüber, dass die Credit Suisse bei der Bestimmung über die Boni der Topmanger keine Rücksicht auf die Busse von 5,28 Milliarden Dollar genommen hat, welche sich die CS in US-Streitverfahren über Hypothekenpapiere eingehandelt hat.

Der Präsident des Verwaltungsrates, Urs Rohner, gestand gegenüber der Financial Times, dass er die Sensibilität unterschätzt hat, mit welcher auf Vergütungen reagiert wurde. Insbesondere in Grossbritannien und unter professionellen und institutionellen Investoren sowie unter Stimmrechtsberatern sei sie viel grösser als erwartet ausgefallen. Dennoch ist der Verwaltungsratspräsident der Ansicht, dass der Vergütungsbericht «vernünftig» ist. «Ich denke nicht, dass ich den Bericht verteidigen muss. Meine Aufgabe ist es zu erklären, was wir gemacht haben. Wir sind zuversichtlich, dass unsere Aktionäre verstehen werden, weshalb wir so entschieden haben.», so weiter Rohner.

Die enorme Kritik entflammte, als die Credit Suisse angekündigt hatte, dass bis zu 78 Millionen Franken an Boni an die Geschäftsleitung ausbezahlt werden, obwohl die Bank im vergangenen Jahr aufgrund des Vergleichs mit den USA im Hypothekenstreit einen Verlust von 2,7 Milliarden verzeichnete. Auch gab die Bank bekannt, das Bonus-Paket für sämtliche Angestellten um 6% auf 3,09 Milliarden zu erhöhen. Dieses Vorhabe hatte zum Ziel, weitere Absprünge von Topmanagern zu verhindern.

Mit kritischen Äusserungen zu hohen Vergütungen ist die CS aber nicht alleine. Erst kürzlich haben die Aktionäre des Industriekonzerns Georg Fischer den Vergütungsbericht abgelehnt. Und bei der ABB wurde der Bericht mit einer Mehrheit von lediglich 59% angenommen.

 

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Artikel auf swissinfo.ch vom 26.04.17