Gewerkschaften fordern generell mehr Lohn

Aktuell finden Verhandlungen zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgeberverbände über die Lohnrunde 2017 statt. Die Gewerkschaften fordern generell zwischen 1 und 1,5 Prozent mehr Lohn. Hauptargumente für die Forderungen sind die gute Wirtschaftsentwicklung, die zu erwartende Teuerung, sowie die steigenden Krankenkassenprämien. Nachfolgend aufgelistet sind die branchenspezifischen Forderungen der Gewerkschaften.

Baugewerbe
Die Gewerkschaft Syna verlangt im Baugewerbe mit branchenspezifischen Abstufungen Lohnerhöhungen von 50 bis 100 Franken, die Unia generell 80 Franken. Der Baumeisterverband liess aber bereits durchblicken, dass keine Möglichkeiten für generelle Erhöhungen bestehen.

Banken
In der Bankenbranche wurden die Löhne 2016 laut dem Bankenpersonalverband (SBPV) um durchschnittlich 0,8 Prozent erhöht. Da die diesjährigen Lohnerhöhungen die Ergebnisse im Bankensektor aber nicht widerspiegeln würden, fordert der SBPV für 2016 zwei zusätzliche Ferientage, sowie für das kommendes Jahr 1,5 Prozent mehr Lohn.

Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM)
0,5 bis 0,8 Prozent mehr Lohn in der MEM-Branche wird vom Verband «Angestellte Schweiz» gefordert.. Die Syna setzt sich für zusätzliche 100 Franken generell ein, die Unia will mindestens 70 Franken mehr für sämtliche Angestellte. Um 120 Franken sollen pauschal diejenigen Löhne erhöht werden, die unter 6000 Franken liegen.

Pharmabranche
Die Pharmaindustrie gehört zu den Zugpferden der Schweizer Wirtschaft. Entsprechend fallen auch die Forderungen der Arbeitnehmerorganisationen aus. Angestellte Schweiz erwartet mindestens 1 Prozent mehr Lohn. Die Unia möchte im Minimum 100 Franken mehr für alle und 150 Franken zusätzlich für Personen mit einem Gehalt von unter 6000 Franken. In der Grossregion Nordwestschweiz liegt die Lohnempfehlung für einen gelernten Laboranten laut Lohnbuch bei 4308 Franken. Die Empfehlung würde neu also 4458 Franken betragen. Der Basislohn für Akademiker erhöhte sich neu auf 6668 Franken.

Detailhandel
Im Detailhandel liegen die Mindestlöhne bei den grossen Konzernen gemäss GAV zwischen 3900 und 4275 Franken. Angestellte, die weniger als 5000 Franken pro Monat verdienen, sollen 2017 gemäss der Gewerkschaft Syna 100 Franken mehr erhalten. Die Unia fordert etwa generell 1 Prozent mehr Lohn für die Branche und eine Krankenkassenzulage von mindestens 45 Franken pro Monat bei Salären bis 5000 Franken.

Wie zu erwarten war, reagierten die Arbeitgeber skeptisch auf die Forderungen. Sie verwiesen auf ungewisse Aussichten für die Wirtschaftslage. Wie hoch die Lohnerhöhungen in den einzelnen Branchen tatsächlich ausfallen, wird sich erst im kommenden Jahr zeigen.

 

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Artikel auf 20 Minuten vom 06.10.2016