IHK Thurgau gibt Tipps für Arbeitszeitverlängerung

Die von der IHK Thurgau abgegebenen Tipps, wie ein Unternehmen möglichst problemlos die Arbeitszeit verlängern kann, haben sicher interessierte Zuhörer gefunden.

Damit es nicht kompliziert wird, müssten die Mitarbeitenden freiwillig mitmachen. Diese Freiwilligkeit kann, so kann vermutet werden, wie im Fall der Storz Medical (siehe Verweis), mit dem Hinweis gefördert werden, dass ansonsten Betriebsteile geschlossen oder verkauft werden müssten. Freiwilligkeit kann auch erzielt werden, wenn Mitarbeitenden gekündigt wird, welche den neuen Vertrag nicht unterschreiben.

Mühsam wird es, wenn eine Änderungskündigung erforderlich wird. Je nach Betriebsgrösse reicht der Abgang von 10 Mitarbeitenden, um der Meldepflicht bei Massenentlassungen zu unterliegen.

Eine Lohnreduktion, hält der IHK-Vizepräsident Beat Hirt fest, machten den Mitarbeitenden mehr Mühe, als Arbeitszeitverlängerungen, und führten in vielen Fällen zu innerer Kündigung.

Eine Idee ist, die Löhne in Euro auszuzahlen, um den kostspieligen Transfer von in Euro erzielten Einnahmen in Schweizer Franken zu reduzieren. Ob das rechtlich zulässig sei, werde noch abgeklärt.

Heinz Huber, Leiter Firmenkunden der Thurgauer Kantonalbank, macht indirekt die Unternehmen für die Devisenprobleme mitverantwortlich: «In den letzten Jahren hatte das Thema für viele Unternehmen keine Priorität», womit er dezent auf Fehlentscheide im Finance hinweist.

Ein weiterer Redner am Anlass der IHK Thurgau empfiehlt zudem eine Nullrunde bei den Lohnverhandlungen für 2012 – «auch bei Kantonen und Gemeinden». Man müsse auch über den 13. Monatslohn reden. Die Nullrunde begründet er mit der gesteigerten Kaufkraft der Arbeitnehmer dank des tiefen Euros.

Links