Lohnrundenbilanz 2014 von Travailsuisse
Wachsender Ärger bei Syna, transfair zufrieden.
Die Wirtschaftslage sei ausgesprochen solid, die Aussichten hätten sich in den letzten Monaten verbessert, die Lohnrunde sei trotz den differenzierten und massvollen Forderungen von Travailsuisse im August durchzogen.
Gefordert worden waren 2%. Die Abschlüsse, welche durch die Gewerkschaften in den sozialpartnerschaftlichen Verhandlungen erzielt worden sind, liegen im Mittel bei 1% – und damit leicht unter dem Wert, der von der Lohntendenzen-Hauptprognose ermittelt worden war.
Weiter kritisiert werden die offenbar als schädlich erachteten leistungsabhängigen individuellen Lohnerhöhungen sowie die langsamen Fortschritte bei der Annäherung von Frauen- und Männerlöhnen.
Bei aller Unzufriedenheit, die bei den Gewerkschaften zum Programm gehört, darf bei diesem Mittelwert nicht vergessen werden, dass etwa dem Gastgewerbe bei der letzten Lohnrunde durch die generelle Anhebung der niedrigsten Löhne eine grössere Lohnerhöhung aufgezwungen wurde. Dieses Jahr haben die Arbeitgeber dieser Branche nach unserer Lohntendenzen-Umfrage mit einer deutlich unterdurchschnittlichen Lohnerhöhung reagiert.
Gemäss Aussagen von Travailsuisse liegen die Abschlüsse bei 0% bis 2.5% und im Mittel bei 1%. Ziehen wir den «Gastro-L-GAV-Effekt» von diesem Mittel ab und gehen wir davon aus, dass hinter den Kulissen dieser Mittelwert noch mit anderen Mitteln statistisch «gewichtet» wurde, haben die Gewerkschaften eigentlich ihre Ziele gut erreicht.
Das gilt besonders, wenn man die prognostizierte Teuerung von -0.2% für 2013 betrachtet, die sogar bei Nullrunden für Reallohnerhöhungen bei den Arbeitnehmenden sorgt.
Somit dürfte der rituell manifestierte Ärger eher psychologisch motiviert sein, wie die NZZ schreibt: «Gewerkschaften können sich nach Lohnrunden nie ganz zufrieden zeigen – sonst würden die Arbeitgeber noch auf die irrige Idee kommen, zu grosszügig gewesen zu sein.»