Lohnschere wird kleiner
Das Thema der Lohnverteilung ist wieder omnipräsent, vor allem seit der Finanzkrise und dem damit verbundenen erwarteten Niedergang der Mittelschicht. Die Schweiz blieb von dieser düsteren Prognose zur Lohnschere nicht verschont. Wer behauptete, die Lohnschere wird kleiner, widersprach dem Mainstream.
Doch es zeigt sich, dass nicht wahrer wird, was oft wiederholt wird. Die Zahlen, die kürzlich von Avenir Suisse herausgegeben wurden, deuten auf das Gegenteil hin. Demnach ist das Pro-Kopf-Einkommen der Schweiz, eines der höchsten im internationalen Vergleich, auch nirgends so gleichmässig auf die Bevölkerung verteilt.
Die Ökonomen kommen bezüglich des Reallohnwachstums zu einem ähnlich positiven Befund. Zwischen 2008 und 2015 habe die unterste Einkommensschicht, so die Studie von Avenir Suisse, hier stärker zugelegt als alle anderen. Deren verfügbares Einkommen hat sich über diese sieben Jahre um über 2 Prozent erhöht.
Auch bei der Betrachtung der unterschiedlichen Altersgruppen kann die These einer sich öffnenden Einkommensschere nicht gehalten werden. Besonders interessant erscheint da der Hinweis, dass diese gleichmässige Verteilung vor allem vor Beginn der aus sozialistisch-kommunistischer Sicht dringend erforderlichen Umverteilung erfolgt ist.
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