NZZ «Verbaler Auftakt zur Lohnrunde»

Die NZZ berichtet in ihrer Printausgabe von heute über die Rahmenbedingungen der Lohnerhöhungen in der Schweizer Wirtschaft.

Die Fakten sind unübersehbar und zahlreich. Das ist im Grunde die Entgegnung auf die Forderungen der Gewerkschaften, die auf Nebenschauplätzen argumentieren und die Tatsachen kleinreden:

  • Nachholbedarf ist vorhanden
  • den meisten Firmen geht es gut
  • die obersten Chefs zockten weiter ab

Daher müssten (siehe unsere Artikel dazu) Reallohnerhöhungen erfolgen und zwar für alle Arbeitnehmenden.

Der Katalog, den die NZZ heute aufstellt – letztlich eine gute Zusammenfassung aller derzeit diskutierten Phänomene – lautet wie folgt:

  • hohe Staatsverschuldungen
  • aufgeblähte Notenbankbilanzen
  • künstlich tiefe Zinsen
  • Weltwirtschaft im Abwärtstrend in Richtung Rezession
  • Frankenstärke

Dennoch ist ein Silberstreifen für einige Branchen am Horizont sichtbar: Die NZZ sieht die genannten Probleme nicht in allen Branchen. Besonders der Bausektor läuft gut. Die Gesamtwirtschaft könne im laufenden Jahr noch um 2.5% bis 3% wachsen.

Besonders betroffen seien die Branchen Tourismus und Maschinenindustrie. Diese machten bloss etwa 10% aller Beschäftigten aus, so der Gewerkschaftsbund.

Auf dieser Basis wagt die NZZ eine erste Schätzung für die Lohnerhöhungen 2012:

  • Teuerungsausgleich in Höhe von 0.7% für alle Arbeitnehmenden plus 0.5% – 1% Reallohn durchschnittlich pro Arbeitnehmer in den weniger betroffenen Branchen.
  • Nullrunde oder Lohnreduktion in den betroffenen Branchen.

know.ch AG, welche seit 10 Jahren mit der Studie i.bench®:Compensation eine der grössten schweizerischen Befragungen zu Lohnerhöhungen durchführt, wird auch dieses Jahr die Lohnsenkungen erheben. Es ist – wie jedes Jahr – spannend!