Positive Negativteuerung in der Schweiz

Statt einer pessimistischen Sicht auf die Teuerungskurve der letzten fünf Jahre, ist in der Wirtschaftsentwicklung und in Konsumentenkreisen viel eher eine positive Negativteuerung in der Schweiz zu beobachten. Denn auch wenn die Teuerungsrate negativ ist, spricht niemand von einer Deflation, so Wirtschaftsredaktor von SRF Klaus Ammann. Die Ursache der sinkenden Preise sieht der Experte beim starken Franken, der die Importeure zu kleineren Preisen zwingt, was dazu führt, dass die Konsumenten mehr einkaufen. Würde die Bevölkerung weniger konsumieren, so hätten wir auch eine Deflation, doch diese würde sich negativ auf das Wirtschaftswachstum auswirken. Auch der historisch tiefe Erdölpreis trägt zur beobachtbaren Entwicklung bei.

Interessanterweise ist in der Schweiz, trotz jahrelanger Deflation, keine Abwärtsspirale eingetreten und auch weiterhin nicht in Sicht. Klaus Ammann sieht da einen klaren Unterschied zur EU, wo zurzeit zwar noch eine niedrige Teuerung vorhanden ist, die Leute dennoch aber viel eher eine Deflation und die damit einhergehende Deflationsspirale befürchten. Bei dieser erwarten nämlich die Konsumenten, dass die Preise zunehmend sinken, weshalb sie dann auch nicht einkaufen, da es am morgigen Tag bereits wieder günstiger werden sollte. In der Schweiz tritt dieser Fall nicht ein, so Ammann, weil die Preise nur wenig sinken und deshalb nicht erwartet werden kann, dass diese Tendenz anhält. Vor allem auch der immer wieder steigende Erdölpreis lässt annehmen, dass auch die Preise bald wieder steigen könnten.

 

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Medienmitteilung vom 06.01.2017