Schweiz. Gewerkschaftsbund doppelt nach
Die dem SGB angeschlossenen Gewerkschaften fordern Lohnerhöhungen von 1.5% – 2.5%.
Analog zu den Forderungen von Travail Suisse werden zudem Erhöhungen nur für Frauen gefordert sowie die Anhebung der Mindestlöhne um 100.— bis 200.—.
Gegen den allgemeinen Trend werden auch dieses Jahr verstärkt generelle Lohnerhöhungen gefordert. Paul Rechsteiner, Präsident SGB, argumentiert, wohl in Anlehnung an die emotional geführte Debatte um Abzocker: «Nur die Rückkehr zu generellen Erhöhungen kann die Fehlentwicklung der letzten Jahre korrigieren».
Wegen des beachtlichen Anstiegs der Arbeitsproduktivität seien die Löhne in einen Rückstand geraten, was nun zu korrigieren sei, so Sekretariatsleiter und Chefökonom Daniel Lampart.
Ebenfalls Nachholbedarf sieht der SGB bei den Frauenlöhnen. «Im Verkauf beträgt die Differenz immer noch 18%», so Vania Alleva von der Unia.
Dem seitens Arbeitgeberverband voraussehbar auch dieses Jahr vorgebrachten Argument einer differenzierten Betrachtung der Branchen beugt der SGB mit branchenspezifischen Nominallohn-Forderungen vor:
- Detailhandel: 2.5% generell (Unia)
- MEM, Chemie, Nahrungsmittel: 100 Franken (Unia)
- Pharma: > 100 Franken (Unia)
- Post: 2.5% (Syndicom)
- Mindestlöhne: 100 – 200 Franken
- SEV (Bahnen): 1% – 2%
- Kantone/Gemeinden: volle Gewährung der Lohnmechanismen und Korrekturen von Funktionseinreihungen (VPOD)
- Bau: gem. ausgehandeltem LMV für 2013: «Die Effektiv- und Basislöhne werden um 0.5% angehoben, unabhängig von der Teuerung.»
- Reinigung: gem. GAV für 2013: «Falls Teuerung gem. LIK > 2%, erfolgen Verhandlungen über einen Teuerungsausgleich.»