SGB erwartet eine Reallohnstagnation für 2018

Ende November äusserte sich der Schweizerische Gewerkschaftsbund erneut zur wirtschaftlichen Lage in der Schweiz. Der SGB erwartet eine Reallohnstagnation für 2018.

Gemäss SGB-Chefökonom Daniel Lampart sieht die Prognose für die Wirtschaft sehr gut aus: bessere Konjunktur, schwächerer Frankenwert und wieder eintretende positive Teuerung sind alles gute Vorzeichen. Die Unia sieht das ähnlich und verknüpft die positiven Entwicklungen mit ihren bereits mehrfach formulierten Lohnerhöhungsforderungen von 1,5 bis 2 Prozent. Die erwarteten Erhöhungen von ca. 1 Prozent stehen zwar unter den geforderten, doch dass sie höher ausfallen als in den letzten Jahren, stimmt die Präsidentin der Unia Vania Alleva positiv. Nichtsdestotrotz ist man bei den Gewerkschaften vorsichtig mit den Einschätzungen, da die Lohndiskussionen gerade erst begonnen hätten und noch keine definitiven Entscheide gefällt worden sind.

Sollten die Lohnerhöhungen tiefer ausfallen als 1 Prozent, werden sie womöglich von der Teuerung, die gemäss KOF ca. 0,4 Prozent betragen werde, wieder neutralisiert. Mit den steigenden Krankenkassenprämien könnten die Reallöhne sogar eine negative Entwicklung durchmachen. Daher kommen auch die erwartete Reallohnstagnation, welche die Gewerkschaften als gefährlich ansehen. Deshalb fordern sie auch höhere Lohnanpassungen, um die Reallohnstagnation aufzufangen.

Die Diskussion um die Löhne scheint in diesem Jahr weiterhin sehr spannend. Die Lohnentscheide werden für 2018 wohl auch länger auf sich warten lassen. Spätestens bei der definitiven Lohnerhöhungserhebung von lohntendenzen.ch im Februar werden wir Gewissheit haben.

 

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Beitrag bei der Luzerner Zeitung vom 28.11.2017