The winner is … Travail Suisse
Das Thema Lohnerhöhungen scheint dieses Jahr nicht recht auf Touren zu kommen. In den letzten Jahren musste man schon fast befürchten, dass die Lohnrunde bald nur noch Tage nach Abschluss der letzten eröffnet werden wird. Dieses Jahr war es so ruhig, dass man fast um die Lohnrunde fürchten musste.
In der Schweiz läuft es traditionell so:
Den Auftakt der Lohnrunde macht eine der Gewerkschaften. Sie stellt eine Forderung auf, die in der Regel von relativ kantigen Aussagen zur Wirtschaftslage, Konjunktur, den Gewinnerwartungen begleitet ist. Nicht selten wird mit dem Argument des Nachholbedarfs eine sichtbar überhöhte Forderung aufgestellt.
Danach werfen im Abstand von einigen Wochen die Arbeitgeber ihre Sorgenfalten aus, mahnen zur Vorsicht und zur Differenzierung der Sichtweise.
Während in den letzten Jahren sogar bereits im März, sicher aber im Juni mit dem Auftakt begonnen wurde, schienen sich die Gewerkschaften dieses Jahr auf einen Zeitpunkt nach den Sommerferien geeinigt zu haben. Travail Suisse hat es nun nicht mehr ausgehalten.
Mit optimistischem Blick auf die zartrosa Morgenröte in der schweizerischen Konjunkturentwicklung und die zweifellos enormen Anstrengungen der Arbeitnehmenden bei der Bewältigung der Folgen der Finanzkrise werden Lohnerhöhungen zwischen 1%-2.5% gefordert.
Bei einer negativen Teuerungsprognose von -0.5% für 2012 ergibt das Reallohnerhöhungen von 1.5%-3%.
Dabei sollen Tiefst- und Mindestlöhne um einen Fixbetrag von Fr. 100.00 angehoben werden und gefordert werden spezielle Lohnerhöhungen für Frauen.
Die Ungleichheit der Frauenlöhne ist ein brisantes, aktuelles und ernst zu nehmendes Thema. Der diesbezügliche Vorschlag von Travail Suisse ist zeitgemäss. Wir werden bei unserer Lohnerhebung diesen Herbst ein spezielles Augenmerk darauf richten.